Paul Wiens

deutscher Schriftsteller; Vizepräs. des Kulturbundes der DDR; Vors. des Schriftstellerverbandes der DDR 1963-1969; Chefredakteur der Literaturzeitschrift "Sinn und Form"; Werke: Kinderbücher, Gedichte, Drehbücher, u. a. "Das kleine und das große Glück", "... und deine Liebe auch"

* 17. August 1922 Königsberg/Pr.

† 6. April 1982 Berlin (Ost)

Wirken

Paul Wiens war gebürtiger Ostpreuße, wuchs aber in Berlin auf und begann dort auch mit der Gymnasialausbildung. Als Sohn einer Halbjüdin mußte er 1933 emigrieren und lebte bis 1939 in der Schweiz, in Italien, Frankreich und England. In der Schweiz besuchte er auch die Schule und studierte ab 1939 in Lausanne und in Genf Philologie und Nationalökonomie. 1943 tauchte er in Wien auf, wo er wegen "Wehrkraftzersetzung" festgenommen wurde. Bis 1945 war er in einem Zwangserziehungsheim der SS (Oberlanzendorf bei St. Pölten) untergebracht. Die dortige Begegnung mit verschiedenen Antifaschisten war ausschlaggebend für seine Wandlung zum Marxisten.

Nach dem Krieg war er zunächst als Hilfslehrer in Wien tätig, kam dann aber auf der vergeblichen Suche nach seinem Vater, der sich, wie er einmal schrieb, "dem wüsten theater verdang", nach Berlin, wo er von 1947 bis 1950 als Lektor und Übersetzer im Ostberliner Aufbau-Verlag tätig ...